Das hitzige Mittagslicht brach sich im verschwommenen Glanz der Barfenster und erleuchtete nur wage die alten abgeranzten Holzdielen. Mit geschlossenen Augen stand die Aurel in der Türe, sog die stickige modrige Barluft in ihre Lungen. Sie genoss jeden Moment ihres freien Tages. Jede Sekunde war wertvoll. Und wieso sich nicht einmal auch an den einfachen Sachen erfreuen, die einem beschert wurden? Das luftige Sommerkleid umspielte die zarten Kniekehlen, lag locker an ihrem Körper. Mit einem zufriedenen Schmunzeln auf den Lippen, zog sich die Aurel die Sonnenbrille von der Nase, verstaute sie in ihrer kleinen Tragetasche und suchte den Laden forschend nach einer bestimmten Person ab. Doch nach wenigen Minuten schon, musste Alessandra sich geschlagen geben. Jess war noch nicht anwesend. Immer verspätete sie sich. Immer war sie es gewesen, die ein Treffen der beiden Freundinnen schier unmöglich machte. Alex war sich bewusst, dass Jess angesagt war. Sie war ein heißes Mädchen, sicherlich hoch begehrt. Alessandra war im Gegensatz zu ihrem dunkelhaarigen Betthäschen ein nichts. Sie hatte nur eins zwei Mal das Bett mit einem Mann geteilt, einmal mit einer Frau. Vielleicht konnte sie damit 14-jährige pubertierende unterentwickelte Mädchen damit imponieren. Aber nicht Jess.

Seufzend raffte sich die Blondine das widerspenstige Haar hinter das Ohr, ehe sie sich auf den Weg zu den Billardtischen machte. Ein paar süße Kerle - sicherlich noch auf der Highschool und deutlich zu jung für die Blondine - begannen soeben eine Runde Pool. Lächelnd gesellte sich die Aurel zu den Jungen und sah ihnen wenige Minuten lang beim Spielen zu, ehe einer der Buben ihr wunderschönes Gesicht fand und sich von ihrer natürlichen Schönheit manipulieren ließ. Es dauerte nicht einmal 10 Minuten, da wusste sie wie David, Trent & Marcus hießen, hatte 3 Drinks versprochen bekommen und war intensiv in das Spiel der Jungen mit eingespannt. Lachend lehnte sie an dem Billardtisch, den Kö in der Hand und die weiße makellose Zahnreihe zu einem breiten Grinsen verzogen. Wieso nicht die Zeit tot schlagen, wenn Jess auf sich warten ließ?